Weißwurstschießen 2015

Zielsicher: Manfred Kempf beim Weißwurstschießen in Schutterwald. Peter König hilft dabei.

Ganz auf Trachtenmode waren die zahlreichen Besucher beim Weißwurstschießen eingestellt. Bei einem guten Trefferbild gab es die Weißwürste als Belohnung.

Schutterwald (fha). Eine Mischung aus Stammpublikum und auch neuen Gesichtern konnten die Verantwortlichen des Schützenvereins am Tag der Deutschen Einheit im zünftig bayerisch geschmückten Schützenhaus begrüßen. Zahlreiche Besucher nutzen den Feiertag, um ihre Treffsicherheit mit dem Kleinkalibergewehr unter Beweis zu stellen. Es gab mitunter Wartezeiten.
Passable Quoten
Für Ungeübte nicht gerade die leichteste Übung, denn die Entfernung zur Zielscheibe betrug 50 Meter. Doch unter Anleitung der fachkundigen Helfer ergaben sich zumindest passable Trefferquoten. Immer wieder war die »10er-Glocke« bei einem Volltreffer zu hören.
In den meisten Fällen reichten die Ergebnisse sogar für ein Weißwurstvesper – die Anforderungen waren bewusst niedrig gehalten worden, die Veranstaltung hatte durchaus auch einen gewissen Gaudi-Charakter. Den größten Ehrgeiz zeigte einmal mehr der älteste Teilnehmer. Einen Monat vor seinem 93. Geburtstag stattete Oskar Seigel dem Schützenverein gleich drei Besuche ab. Vormittags, am Nachmittag und auch am frühen Abend lockte ihn sein sportlicher Ehrgeiz auf den Schießstand. »Kein Problem, nur der Druckpunkt des Kleinkalibergewehrabzugs ist gewöhnungsbedürftig«, so der agile Senior auf die Frage nach der Sehstärke auf die 50 Meter-Distanz. Bei all den erzielten Treffern konnte Seigel seine erzielten Weißwürste nicht alle gleich verzehren, sodass er sie gut verpackt mit nach Hause nahm. Nicht umsonst hatten die Schützenbrüder und -schwestern die Werbetrommel für ihre Veranstaltung gerührt.
Weite Anreise
Neben zwei Besuchern aus Frankreich reisten Martin und Regina Dold aus dem 160 Kilometer entfernten Tengen-Büssingen im Hegau an. Als Hobby-Jäger war es für Dold Ehrensache, sein Weißwurstfrühstück auf sportlichem Wege zu ergattern. Der Metzgermeister lobte außerdem das kulinarische Angebot.
»Ein Platz an der Sonne«, hieß es in den Nachmittagsstunden. Zur besten Kaffeezeit schien die Herbstsonne so kräftig, dass im bewirteten Schützenhaus-Hof schattenspendende Sonnenschirme begehrt waren. Wie in den Vorjahren waren die Trachtenträger unter den Besuchern in deutlicher Überzahl.
Schließlich gab es zur Begrüßung für jeden einen Enzian.

Aus dem Offenburger Tageblatt (Frank Hansmann) vom 07.10.2015
http://www.bo.de/lokales/offenburg/gut-zielen-fuer-eine-weisswurst