Ralf Beathalter wurde nach 1988 zum zweiten Mal zum Schützenkönig gekürt. Freude gab es auch bei Schützen-Liesel Edith Kazmaier.
In den vergangenen Jahren gab es beim Schützenverein so manche Neuerungen, doch beim Königsschießen steht die lange währende Tradition nach wie vor im Vordergrund. Seit über einem halben Jahrhundert wird die vereinsinterne Weihnachtsfeier mit dem Königsschießen verbunden – für die Mitglieder der Höhepunkt im Vereinsjahr.
Der erste Schuss
Mit fast 50 Teilnehmern wurde es an jenem Samstagabend eng im Schützenhaus. Gemütlichkeit bei weihnachtlicher Stimmung und die alljährliche Spannung um den Wettbewerb zur Ermittlung des Schützenkönigs. Zwischen Hauptgericht und Dessert des Festmenüs war es dann soweit. Der noch amtierenden Schützenkönigin Anne Kazmaier war es vorenthalten, den ersten Schuss auf die Königsscheibe abzugeben.
Bei Dunkelheit auf 50 Metern Entfernung die beleuchtete Scheibe zu treffen, war für manchen nicht die leichteste Prüfung. Das Ergebnis war einmal mehr Glücksache. Denn über den Titel entschied Fortuna. Die Königsscheibe war verdeckt. Niemand wusste, wo der Zielpunkt angebracht war, sodass die Spannung eine weitere Stunde anhielt. Doch dann war es soweit. Der stellvertretende Vorsitzende, Schützenmeister Ralf Beathalter, enthüllte die Scheibe. Dieses Jahr brauchte er nicht mit dem Zollstock nachzumessen. Die Abstände der drei Erstplatzierten zum Zielpunkt waren mit dem bloßen Auge leicht zu erkennen.
Zunächst zeichnete Beathalter Hans Trunk und Otto Kazmaier zum ersten und zweiten Ritter aus.
Glück für Beathalter
Dann musste Vereinsvorsitzender Hans-Martin Osswald die Zeremonie fortführen. Denn schließlich war es Ralf Beathalter selbst, der mit seinem Glücksschuss zu Königsehren kam und von Vorgängerin Anne Kazmaier die von Jahr zu Jahr schwerer werdende Königskette überreicht bekam. Mit einer Erinnerungsmedaille an der Kette werden sowohl Kazmaier wie auch Beathalter die Vereinstradition weiter fortführen.
Ebenfalls zum zweiten Mal Glück hatte Edith Kazmaier. Nach drei Luftgewehr-Schüssen auf die Glücksscheibe ließ sie ihre Mitstreiterinnen hinter sich und wurde mit dem Zinnteller der Schützen-Liesel belohnt. Als gelungenes Experiment sahen die Vereinsmitglieder die Integration des Jugendkönigsschießens an, nachdem der Nachwuchs bisher in einer separaten Veranstaltung ihren König ermittelte. Am größten war die Freude allerdings bei Jugendschützenkönig Keanu Huber.
Robin Hansert und Violetta Belaev reihten sich als die beiden Ritter hinter ihm ein.
Bei der obligatorischen Schnaps-Runde auf den neuen Schützenkönig blieb die Jugend zwar außen vor, doch beim feierlichen Trinkspruch, dem dreifachen »Horrido«, durfte der Nachwuchs schon üben.